(Foto: Hanke Wilsmann)

Beschwert wird sich ständig und überall. Denn die Beschwerde ist das, was wir haben, um mitzuteilen, dass etwas schiefläuft. Nörgeln, meckern, maulen, monieren, jammern, tadeln, mäkeln, granteln, beanstanden, aufzeigen, anmerken, anprangern. Alleine oder gemeinsam. Geheim oder öffentlich. Per Anruf, Demo, Petition. Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!

In „Die Wiederentdeckung der Granteloper“ widmen sich FUX der Artikulation von Widerspruch – von der folgenlosen Klage bis hin zum aufrührerischen Protest. Sie entdecken dafür das uralte, fast vergessene Musiktheaterformat der Granteloper wieder. Diese wurde einst erdacht, um den Sorgen und Nöten der Unterdrückten eine Gesangsstimme zu verleihen und sie in einem beispiellosen Gesamtkunstwerk zu voller Blüte zu entfalten. Nicht zuletzt wegen dieses hehren Anspruchs ist die Granteloper nie verwirklicht worden. Das müssen FUX jetzt übernehmen.

Ob ganze politische Systeme, eine misslungene Ampelschaltung, der Tod im Allgemeinen, die fehlende Mandel in der Olive oder die unsäglichen Qualen der Liebe – alles kann zum Gegenstand ihres Argwohns werden. Wie es sich für eine echte Granteltruppe gehört, ziehen sie mit Grantelchor und Grantelorchester durchs Land und erkunden, was es ausrichten kann, singend die Stimme zu erheben. Denn wenn die Zeit für die Granteloper jemals reif war, dann jetzt.

Premiere: 10.01.2018 / HAU Hebbel am Ufer Berlin