Übersicht2024-02-07T00:02:12+01:00
CHEAP DREAMS
CHEAP DREAMS

(Illustration: Monika Schimmelpfennig/SWR Kultur)

Hörspielserie in fünf Teilen
von Tino Kühn

Journalistin Sophie Bergmann konnte für ihre investigative Podcast-Serie endlich ein Interview in der geheimnisvollen Geschäftszentrale von Cheap Dreams ergattern – ein äußerst verschwiegenes Unternehmen, das mit der skurrilen Geschäftsidee Quando dem Konsum- und Geschwindigkeitswahn der Spätmoderne den Kampf ansagt: Menschen sollen freiwillig Geld für das Warten ausgeben. Genauso seltsam wie dieses Business-Modell entwickelt sich auch Sophies „Termin“ im Cheap Dreams Hauptquartier – denn dort ticken nicht nur die Uhren etwas anders.

Während Sophie den Logistiker Quando für ein künstlich hergestelltes Mangelsystem hält, das seine Kundinnen betrügt, wächst die Zahl begeisterter Quando-Anhänger, die das Warten als Lifestyle und Therapie feiern. Eigentlich wollte Sophie in ihrem Podcast nur den Erfolg des skurrilen Firmen-Konzepts von Cheap Dreams ergründen und sich mit den Skandalen rund um dessen Gründer Carsten Hüther beschäftigen. Doch im Zuge der Recherche wird sie von ihrer Vergangenheit eingeholt und erkennt, dass ihre Verbindung zum Unternehmen und seinem geheimnisvollen Projekt Messiah tiefer geht, als sie dachte.

Alle Folgen ab 15. Februar in der ARD Audiothek.

"Es ist eins der besten Hörspiele, das ich in den letzten Jahren gehört habe, weil es einfach alles richtig macht."

- Thomas Kirsche im Podcast "Der Hörspielkritiker"

"Nahezu jeder Satz in Tino Kühns Manuskript ist ein Treffer. Im Minutentakt verwandelt der Autor präzise beobachtete gesellschaftliche Phänomene in scharfzüngige Satire."

- Christopher Hechler auf epd medien

" 'Cheap Dreams' ist eine gelungene Komödie, die nicht nur das Genre Mockumentary, sondern auch die kognitiven Dissonanzen ihrer Figuren und ihrer Hörer bespielt."

- Jochen Meissner auf hoerspielkritik.de

DAS SOLITÄR

(Foto: Matthias Heschl)

FUX haben darum befreundete Künstler:innen gebeten, ihnen Dramolette zum Alleinsein zur Inszenierung zu übergeben. Die Kurzstücke streifen einzeln und zugleich miteinander durch einen Abend, der der Einsamkeit ins Auge blickt und dabei hoffentlich niemanden alleine lässt.

Unter der Regie von Falk Rößler (FUX) stehen gleich vier Weltpremieren in einer einzigen Inszenierung an: In ein gemeinsames Bühnenbild gesetzt, umspielen die Dramolette unterschiedliche Dimensionen von Einsamkeit und Alleinsein. Der Ort, ein in die Zeit gefallenes Shoppingcenter, entfaltet dabei seine eigenen Assoziationsräume und verspricht unerwartete Zusammenkünfte von letztlich ganz für sich Gebliebenen.

EPILOG

etwas geht immer auf dich zurück

etwas war stets in gefahr

etwas mehr war nicht drin und irgend

etwas ist da schon auch dran

etwas andres hat gar nichts mit dir zu tun

etwas mehr fällt mir dazu nicht ein

etwas hob ich auf und verwahrte es

etwas besser als anderes und

etwas bleibt übrig denn

etwas ist immer

etwas ist

immer

Eine Produktion von FUX & Schauspielhaus Wien.

KRACH

(Foto: Tino Kühn)

Tom und seine schwangere Freundin Sophie haben es endlich in eine Altbauwohnung im aufstrebenden Viertel der Stadt geschafft, mit angesagtem Café vor der Tür. Doch die Kartons sind noch nicht mal alle ausgepackt, da sieht der zukünftige Vater sich schon gezwungen, seine Positionen zu Gentrifizierung, urbanen Lebensentwürfen und seiner eigenen Beziehung zu überprüfen: Wie will ich leben? Was ist eigentlich aus meinen Idealen geworden? Und dann gibt es ja auch noch den gut besuchten Späti der Alteingesessenen ...

WITZIG!

Foto: Mara May

Wir sind drei weiße Männer Mitte 30. Als wir aufwuchsen, schauten wir sehr viel fern: die Trickfilmserien am Samstagmorgen, die Sitcoms im Vorabendprogramm, die Hollywood-Blockbuster um 20:15 Uhr – und wenn wir lange aufbleiben durften, sahen wir mit leuchtenden Augen im Nachwendewohnzimmer die deutschen und US-amerikanischen Late Night Shows. Sie haben vielleicht den größten Eindruck hinterlassen, denn in ihnen war die Welt ein besserer Ort.

So schlagfertig wie die meistens männlichen Moderatoren, Sitcom-Darsteller und Comedians wollten wir sein, so in der Lage, den Zumutungen des Lebens immer einen Witz abzuringen, so gut im Timing, so unangreifbar und nicht zuletzt: so beliebt. Der Begeisterung und dem Aufgehobensein beim Zuschauen folgte nicht selten die Trauer angesichts der Dürftigkeit der eigenen Existenz. In der sah es nämlich anders aus.

Aber wir gaben nicht auf, wir blieben dran – und moderierten Shows im Kinderzimmer, gaben den Pausenclown oder spielten selbst geschriebene Komödien im schuleigenen Theaterkeller. Gecoacht von unseren witzigen Helden der Popkultur und mit wachsender Professionalität wurden wir ironisch erwachsen und wussten, wie wir der Welt zu begegnen hatten.

Das war um die Jahrtausendwende. Und diese Zeit ist jetzt vorbei.

Ein Hörspiel für den Deutschlandfunk Kultur 2021.
FROM HORROR TILL OBERHAUSEN

(Foto: Isabel Machado Rios)

Im Jahr 2019 hat das Theaterkollektiv FUX über vier Monate hinweg die Bewohner*innen Oberhausens befragt, was sie in Ihrem Theater sehen wollen. In Fußgängerzonen, Einkaufscentern, Bibliotheken, Krankenhauskantinen, auf dem Arbeitsamt, im Fußballstadion, an Bushaltestellen… überall wollten sie wissen, was die Oberhausener*innen sich auf der Bühne wünschen.

Aus über 1.000 Ideen und Vorschlägen wurde auf zwei großen Stadtversammlungen vom Publikum entschieden, wie das Stück aussehen soll, das FUX auf der großen Bühne des Stadttheaters Oberhausen realisieren muss. Thema, Stoff, Genre, Regiekonzept, Bühnenbild, Kostüme, Musik – über all das wurde verbindlich von den Bürger*innen der Stadt abgestimmt.

Und das Ergebnis lautet: “From Horror Till Oberhausen”

– eine Mischung aus dem Film „From Dusk Till Dawn“ aus der Feder von Quentin Tarantino und dem Kult-Musical „Rocky Horror Show“ von Richard O‘ Brien. Zudem sollte es eine Komödie werden und nicht zuletzt „etwas, das es noch nicht gibt“.

Just als im Frühjahr 2020 die Proben beginnen sollten, setzten die Corona-Pandemie ein und der Theaterbetrieb aus. In der Folge wurde das geplante Theaterstück zu einem turbulenten Film modifiziert, der sich weiterhin anschickt, alle Vorgaben der Oberhausener*innen zu erfüllen. Inspiriert von den beiden großen Vorlagen entstand unter vollem Einsatz des Ensembles ein neuer Kultfilm in und für Oberhausen.

Im Zentrum der maßgeschneiderten Story steht die Theatergruppe „Kollektiv Panorama“, welches nach Oberhausen kommt, um auf der städtischen Bühne einen Theaterhit zu landen. Dabei werden die Gründungsmitglieder Maren, Janette & Bernd von einem Dokumentarfilmteam begleitet, das ihren innovativen Theateransatz für die Nachwelt festhalten will.

Alles läuft wie am Schnürchen, der Intendant ist auf ihrer Seite, sie finden Verstärkung aus der Stadtbevölkerung, die Proben sind in vollem Gange. Aber schon bald wird am Büdchen gemunkelt, dass hier etwas nicht stimmt. Warum schottet sich die Truppe mehr und mehr von der Außenwelt ab? Warum kommt es plötzlich gehäuft zu merkwürdigen Zwischenfällen? Warum muss Hauptkommissar Sommers Ermittlungen gegen das Kollektiv Panorama einleiten?

Womit hat sich die Stadt nur angesteckt?

Fans der „Rocky Horror Show“ können sich auf jede Menge Musik und Gesang freuen. Die selbst geschriebenen Songs sind von den Glam Rock-Nummern Frank N Furters & Co inspiriert. Und auch der Vampirhorror aus „From Dusk Till Dawn“ kommt hier nicht zu kurz. Beide Elemente gehen in „From Horror Till Oberhaussen“ ihre noch nie dagewesene Verbindung ein.

Ist das, was Oberhausen wollte, auch das, was ihr wollt?

Eine Produktion von FUX und Theater Oberhausen

Gefördert im Fonds Doppelpass der Kulturstiftung des Bundes

DIE WIEDERENTDECKUNG DER GRANTELOPER

(Foto: Hanke Wilsmann)

Beschwert wird sich ständig und überall. Denn die Beschwerde ist das, was wir haben, um mitzuteilen, dass etwas schiefläuft. Nörgeln, meckern, maulen, monieren, jammern, tadeln, mäkeln, granteln, beanstanden, aufzeigen, anmerken, anprangern. Alleine oder gemeinsam. Geheim oder öffentlich. Per Anruf, Demo, Petition. Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!

In „Die Wiederentdeckung der Granteloper“ widmen sich FUX der Artikulation von Widerspruch – von der folgenlosen Klage bis hin zum aufrührerischen Protest. Sie entdecken dafür das uralte, fast vergessene Musiktheaterformat der Granteloper wieder. Diese wurde einst erdacht, um den Sorgen und Nöten der Unterdrückten eine Gesangsstimme zu verleihen und sie in einem beispiellosen Gesamtkunstwerk zu voller Blüte zu entfalten. Nicht zuletzt wegen dieses hehren Anspruchs ist die Granteloper nie verwirklicht worden. Das müssen FUX jetzt übernehmen.

Ob ganze politische Systeme, eine misslungene Ampelschaltung, der Tod im Allgemeinen, die fehlende Mandel in der Olive oder die unsäglichen Qualen der Liebe – alles kann zum Gegenstand ihres Argwohns werden. Wie es sich für eine echte Granteltruppe gehört, ziehen sie mit Grantelchor und Grantelorchester durchs Land und erkunden, was es ausrichten kann, singend die Stimme zu erheben. Denn wenn die Zeit für die Granteloper jemals reif war, dann jetzt.

Premiere: 10.01.2018 / HAU Hebbel am Ufer Berlin

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